Eltern und Kinder, 8. Oktober 2023, 8,15 Uhr
Es gehört zu den unfaßbaren Episoden am 7. Oktober: Während des Massakers riefen Terroristen ihre Eltern aufgeregt an, um ihnen zu erzählen, wie viele Juden sie ermordet hätten. Anscheinend zählt das im Gazastreifen als eine Leistung im Leben eines Mannes. Ihre Eltern waren gleichfalls sehr emotional und haben, stolz und gerührt, ihre terroristischen psychopatischen Kinder gesegnet. Überraschend ist es nicht, denn zur Wahrheit gehört, dass die Palästinenser – sicher nicht alle, aber doch wohl die Mehrheit – ihre Kinder von Geburt an zum Judenhass animieren, jene damit aufwachsen und dazu erzogen werden, auch gern zu sterben.
Wenn ein Hamas-Kämpfer seine zweijährige Tochter in den Händen hält und erklärt, er würde stolz auf sie sein, wenn sie als „Shahid“ (Märtyrer) sterbe, versteht man, was unmöglich zu akzeptieren ist: Das sind Menschen, die ihre Kinder im Namen einer Ideologie und aus purem Hass gern zu opfern bereit sind und sie zu Mördern erziehen
Ihr könnt wahrscheinlich kaum begreifen, was für mich „Frieden“ bedeutet, wie ich ihn begehre. Nun, im Angesicht des Schreckens frage ich mich aber: Mit wem willst du Frieden schließen? Denn die Türen zur Hölle sind geöffnet und alles, aber auch alles wird direkt, live im Fernsehen ausgestrahlt. Es ist schwierig, dazu „Imagine all the People“ von John Lenon zu hören.
Trotzdem kann ich mein Kind aber nicht den ganzen Tag am iPad verbringen lassen. Ach, ja! Es fällt mir plötzlich ein, ich wollte irgendwann noch zu unserem Supermarkt gehen … naja, vielleicht heute doch noch nicht, morgen wäre mir lieber. Es gibt noch was im Kühlschrank. Und die Wäsche … Ich lasse meinen Sohn nicht mit dem iPad den ganzen Tag verbringen. Eigentlich gibt es bei meinen Eltern genug Spielzeuge und Lego. Ich muss mit ihm darüber ernsthaft reden, und ihm erklären, dass das gestern eine Ausnahme war.
Bumms! – ein fürchterlicher Krach! Ich legte meine Hände auf meinen Kopf und suche mit den Augen nach meinem Sohn. Er rennt panisch auf mich zu: „Mamaaaaa!!“. Ich dachte zuerst, die Decke fällt jetzt herunter, vielleicht wurde das Haus von einer Rakete getroffen?
Ich beschütze ihn jetzt und warte. Aber nichts passiert, die Wände stehen, obwohl ich dachte, sie würden gleich einstürzen. Trotzdem hallt die Explosion noch immer in meinem ganzen Körper nach. „Mein Kleiner, es war echt schrecklich gerade. Ich weiß. Das war mega laut und fühlt sich so ganz nah.“ „Mama, spüre mein Herz, wie schnell es schlägt, ich habe Angst!“. „Ich auch, mein Schatz. Komm, setz Dich zu mir. Lass uns paar Minuten zusammenbleiben.“ (Ich bin nicht sicher, wer jetzt wen beruhigt – ich ihn oder er mich?)
Ich spüre eine ungeheure innere Frustration und Wut gegenüber dieser Welt, was für eine beschissene Welt! „Mama, du zerquetschst mich!“. „Tut mir leid, Schatz. Du kannst jetzt wieder spielen, oder nimm das iPad. Tu, was Du möchtest.
Ich schaue noch einen Moment durch das Fenster, um zu sehen, was los ist, vielleicht ist da Rauch? Aber draußen ist wunderbares Wetter. Das ist kein Tag, um in Bunkern zu sitzen. Jedenfalls, ich bin mit dem Nachdenken für heute fertig. Vielleicht wäre es besser bald nach Haifa zurückzukehren. Ich überlege, aber gerade ist es 8.00 Uhr morgens und ich bin schon wieder müde und erschöpft.
Im Fernsehen häufen sich die Schrecken immer weiter, bei mir gleichfalls. Und ich warte weiter, warte auf irgendwelche Informationen im Fernsehen, um zu verstehen, was uns da gerade passiert.