Die triumphierende Verbrennung
Am Dienstag dem 27. Januar 2025 wird der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz (Polen) vor 80 Jahren feierlich gedacht.
Ich kann in diesem Zusammenhang nicht vermeiden, mich zu erinnern, was vor vielen Jahren auf meiner so sympathischen Heimatinsel Mallorca geschehen ist. Es sind traurige Dinge, die da geschehen sind. Es betrifft Angriffe auf die Gemeinde von „Neuchristen“ (Konversos) seit der Massenkonversion vom Jahre 1435 n.C. Offiziell gibt es seitdem keine Juden auf Mallorca.
Das Inquisitionsgericht wirkte im Jahre 1488 n.C. aber nicht offiziell bis auf das Jahr 1675 (XVII. Jahrhundert). In diesem Jahr begann die Inquisition mit grossem Zorn gegen die konvertierten Juden vorzugehen.
Auf der Promenade El Borne wurden vom Inquisitionsgericht 23 Angeklagte verurteilt. Sechs wurden in Abwesenheit (als Verstorbene, Geflüchtete oder Nicht-Aufgefundene) verurteilt. Ein Jude aus Madrid wurde lebendig verbrannt.
Im April 1679 n.C. gab es ein Autodafe und obwohl es dann nicht ausgeführt wurde, gab es doch Gefängnisstrafen und Vermögensbeschlagnahmungen. Alle seien damit „zufrieden“ gewesen.
Die Verbrennung aus dem Jahre 1679 n.C. beschreibt ein Augenzeuge, der Jesuit Francisco Garau im Buch „Die triumphierende Verbrennung“, es wurde im selben Jahr veröffentlicht.

Das erste Autodafe vom 7. März 1679 n.C. fand im Kloster Santo Domingo statt. Dorthin wurden 24 Personen aus der Strafanstalt gebracht. Ihnen wurde vorher ihr gesamter Besitz genommen. Am 1. Mai 1679 n.C. wurde das zweite Autodafe auf der moderneren Plaza Gomila in der Nähe des Castillo de Bellver und weit von der Stadt Palma wegen der „Rauchbelästigung“ abgehalten. Die Verbrennung wurde in einem großen Katafalk durchgeführt, das erreichte einen größeren Eindruck bei den 30.000 anwesenden Zuschauern.
21 Menschen starben auf diese Weise.
Am 6. Mai 1691 n.C. hat es stattgefunden, das dritte und noch blutigere Autodafe mit 21 Verurteilten. Von denen wurden elf zusammen verbrannt. Sieben Menschen wurden einzeln und drei lebendig verbrannt. Das waren Rafael Vals (Rabiner) und die Geschwister Katalina und Benito Tarongi.
Im Juli des gleichen Jahres gab es ein viertes Autodafe, wo zwei Menschen verurteilt wurden. Ein Verurteilter in Abwesenheit. 15 Verurteilte wurden „versöhnt“. Es gab hohe Geldstrafen. Nach diesem gab es wahrscheinlich auf Mallorca keine Autodafes mehr. Aber die Heilige Inquisition hielt ihre Traditionen in Ehren…

Manuel Quadreny Cortes, Palma