Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?


gegen die Gleichgültigkeit…


In den Tagen und Wochen nach dem 7. Oktober 2023 haben meine Freunde und ich versucht Kontakt zu Gruppen und Organisationen aufzunehmen, um mit unseren Stimmen gegen die Gräuel in Israel protestieren zu können. Es gelang uns nicht Verbindungen herzustellen. Unser einziger persönlicher Kontakt nach Israel ist Yuli, wir waren seit dem 7. Oktober in sorgendem Kontakt mit ihr. Wir haben sie gebeten, uns sooft sie es schafft in Briefen oder Tagebuchberichten an ihrem jetzigen Leben teilhaben zu lassen. Sie ist promovierte Kulturwissenschaftlerin, spricht gut deutsch und lebt allein mit ihrem 5jährigen Sohn. Sie werden sie und ihr jetziges Leben hier kennenlernen.

Vom Fluss zum Meer wird in Deutschland auf den Straßen und in Hochschulen skandiert und das deutsche NIE WIEDER hört sich nur noch kläglich an und man muß es mit der Leselupe suchen.

Unsere, meine Kultur ist christlich-jüdisch. Alles was wir seit dem Mittelalter und besonders seit der Aufklärung an deutscher Kultur haben, ist wie eine Doppelhelix aus diesen beiden Strängen Judentum und Christentum gewachsen, hat sich befruchtet und in der Konkurrenz immer schöner entfaltet. Können Sie sich ein Leben ohne Heinrich Heines Lyrik vorstellen? Sein „Denk ich an Deutschland in der Nacht“, ist wieder hochaktuell und wird von links und rechts benutzt. Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger, die Familie Thomas Mann, Franz Werfel, Gustav Mahler, Felix Mendelssohn Bartholdy – er spielte Goethe als Kind auf dem Klavier in Weimar vor.

Wir, unsere Vorfahren, Großeltern, Eltern haben mit jüdischen Menschen zusammen gelebt und haben dann geduldet, dass man sie ohne Schutz mit Gewalt und ohne unsere Hilfe und Verteidigung aus ihren Wohnungen holte und irgendwohin schickte… es war das Gas! Es war Auschwitz! Es gab Schiffe, mit denen sie fliehen wollten, kein Staat der Erde hat sie an Land gehen lassen.

Jetzt nach diesem grauenvollen Anschlag der HAMAS sitzen wir eingeschüchtert da und meinen, „ja, man muss aber auch, und wir müssen auch die andere Seite verstehen…“! Wir kommen für Widerstand, Unterstützung und öffentliche Sympathiebekundungen nicht ins Konzentrationslager oder fallen Karriereleitern herab, können uns aber im Spiegel ohne Scham ansehen.

Wir müssen nichts verstehen! Wir müssen verstehen, daß bestialischer Mord, Krieg das Furchtbarste ist, was wir uns als Menschen antun. Krieg ist das schrecklichste was es gibt, es wirkt durch Generationen und verroht die Menschen, verstümmelt die Körper und die Seele für immer.

Und hier ist es ein Vernichtungskrieg ein Genozid. Wohin sollen denn die Juden vertrieben werden? Im Mittelmeer ersaufen?
Hoffentlich sind dann Seenotretter zur Stelle und bringen sie in ein neues blühendes Theresienstadt.

Wie soll die Welt denn damit besser, grüner, schöner werden? Kampf gegen CO2 ist doch lächerlich wenn nebenan dies geschieht!

Wie kann man leben mit stündlicher Bedrohung und Angst…?
Sie können es auf unserer Seite lesen. Bitte leiten Sie den Link weiter, wir wollen so wie es Victor Klemperer tat – Zeugnis ablegen – wobei wir inständig hoffen und wünschen, dass unsere „Zeugenaussagen“ sich nicht an der entsetzlichen Wahrheit der seinen messen lassen müssen.

Auch die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schreibt auf ihrer Website „Kein Einer und kein Andrer mehr“ in absoluter Fassungslosigkeit entschieden zum Terror der Hamas.

C.M.

31.12.2023

אנו מאחלים לכולם שנה טובה!

Wir wünschen für alle Menschen ein gutes neues Jahr!